Taktisches Ringen ohne Sieger
In einem heiss ersehnten Kantonsderby zwischen dem FC Besa Biel und dem FC Münsingen erwarteten die Zuschauer in der Tissot Arena ein intensives Duell, doch die Partie blieb hinter den Erwartungen zurück.
Vor 682 Zuschauern trennten sich die beiden Teams letztlich torlos, wobei taktische Disziplin und der Fokus auf Fehlervermeidung das Geschehen prägten. Statt offensivem Spektakel dominierten vorsichtiges Abtasten und Defensivarbeit, wodurch der Funke auf dem Platz nicht so recht überspringen wollte.
Beide Mannschaften starteten bedacht und abwartend, wobei sie sich in der Anfangsphase darauf konzentrierten, Fehler zu vermeiden. Doch bereits nach sechs Minuten beging Besa Biel den ersten groben Schnitzer: Ein Ballverlust von Ferreira ermöglichte Münsingens Marques die erste nennenswerte Torchance, doch Besa-Schlussmann Espasandin zeigte sich früh in Topform und konnte den Schuss stark parieren.
Nur drei Minuten später (9.) kam es zur ersten gefährlichen Szene für Besa: Nach einem kraftvollen Vorstoss von Osmanovic verpasste Ferreira knapp das Tor der Gäste – ein Schuss, der Hunziker im Münsinger Tor ins Schwitzen brachte. In dieser Phase zeichnete sich bereits ab, dass beide Teams vor allem auf Fehler des Gegners lauerten, um zu Chancen zu kommen.
Die grösste Möglichkeit zur Führung bot sich Münsingen in der 18. Minute: Nach einem präzisen Zuspiel von Dangubic lief Ajeti frei auf Espasandin zu. Die Besa-Abwehr hatte auf Abseits spekuliert, doch der Torhüter der Hausherren vereitelte die Chance mit einer spektakulären Parade und hielt seine Mannschaft im Spiel. Besa war nun gefordert, doch obwohl sie in der 23. Minute durch einen gefährlichen Freistoss von Mourelle dem Führungstreffer nahe kamen, klatschte der Ball nur an den Innenpfosten. Hunziker wäre hier chancenlos gewesen.
Nach dieser intensiven Anfangsphase verflachte das Spiel zunehmend. Das Geschehen zwischen den Strafräumen wurde geprägt von Ungenauigkeiten, taktischen Fouls und wenigen zwingenden Aktionen. Kurios war die Auswechslung von Münsingens Rechtsverteidiger Marinkovic kurz vor der Halbzeitpause – möglicherweise eine Vorsichtsmassnahme von Trainer Klossner, um eine drohende Gelb-Rote Karte zu verhindern.
Verdientes Unentschieden
Zu Beginn der zweiten Hälfte zeigte sich Besa etwas aktiver. In der 51. Minute verfehlte ein Kopfball von Mourelle nach einer präzisen Flanke von Ferreira das Tor nur knapp. Doch danach waren es die Gäste aus Münsingen, die mehr und mehr die Kontrolle übernahmen. Mit zunehmendem Druck setzten sie Besa immer weiter in deren eigene Hälfte fest, ohne jedoch zu klaren Chancen zu kommen. Insbesondere in der Phase nach der 60. Minute häuften sich aufseiten der Bieler ungewohnte Ballverluste, und der Spielfluss stockte merklich.
In dieser kritischen Phase war es Osmanovic, der mit einem beherzten Schuss in der 66. Minute versuchte, ein Zeichen zu setzen. Nach einem Pass von Sheholli zog er aus der Distanz ab, doch auch dieser Versuch blieb ohne Erfolg – allerdings schien dieser Weckruf für seine Mitspieler wichtig zu sein, um dem Spiel wieder etwas mehr Leben einzuhauchen.
Die letzten 20 Minuten boten jedoch wenig Nennenswertes. Beide Mannschaften wirkten zunehmend müde und es fehlte die Kreativität, um das Spiel noch entscheidend zu beeinflussen. Weder Besa noch Münsingen gelang es, die Partie auf ihre Seite zu ziehen, und so blieb es beim leistungsgerechten 0:0-Unentschieden.
Am Ende konnten beide Teams mit dem Punkt zufrieden sein: Besa behauptet seinen Platz in den Top 3 der Liga, während sich Münsingen im sicheren Mittelfeld festsetzt. Für Besa geht es nun in das nächste Derby gegen den FC Prishtina Bern, wo eine stimmungsvolle Kulisse und ein intensives Duell zu erwarten sind.
Meisterschaft – 1. Liga
FC Besa Biel – FC Münsingen 0:0.
Tissot Arena, Biel. – 682 Zuschauer. – SR: Temmar.
Tore: keine.
FC Besa Biel: Espasandin – Kracke, Sheholli, Rexhaj, Celik (32. Mushkolaj) – Ferreira (58. Santos), Osmanovic – V. Nushi, Mourelle (77. Preite), Beqaj (77. Krasniqi) – Johannsmeier (58. A. Nushi).
FC Münsingen: Hunziker – Rothen, Michel, Sablatnig – Marinkovic (45. Läubli), Marques (90. Läderach), Erzinger, Stauffiger – Ajeti (72. Cakaric), Dangubic (90. Zwahlen), Bauer (72. Fuhrer).
Bemerkungen: Besa ohne Avdyli, Halilaj, Karimi, Kilezi, Topalli (alle 2. Mannschaft), Maksuti, Tebib (beide verletzt), Dalipi (Rekonvaleszent), Fetahu (krank), Doutaz (gesperrt).
Karten: 35. Marinkovic (gelb, Foul), 53. Ferreira (gelb, Foul), 75. Rothen (gelb, Foul), 76. Mushkolaj (gelb, taktisches Foul), 78. Michel (gelb, Foul).